Installierte Software als Einfallstor für Malware?

orangefarbenes Hexagon mit einem weißen Textzettel in der Mitte und einem Häkchen COMPLIANCE,

Simone Veit

Datenschutz Consultant, Verkauf IT/Compliance

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Installierte Software kann ein potenzielles Einfallstor für Malware sein, da sie oft Schwachstellen aufweist, die Cyberkriminelle mit Leichtigkeit ausnutzen. Besonders gefährlich sind veraltete Programme, die nicht mehr gepflegt oder aktualisiert werden und somit anfällig für Angriffe sind. Sogar scheinbar harmlose Freeware-Programme können Schadsoftware enthalten und so zur Gefahr für Ihr Netzwerk werden. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig Ihre installierte Software zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Updates durchgeführt wurden. Nur so können Sie in einem ersten Schritt das Risiko von Malware-Infektionen minimieren und Ihre Netzwerksicherheit erhöhen.

In unserem Expertenartikel erfahren Sie alles zum Thema und erhalten Empfehlungen, mit welchen Methoden Sie mehr Netzwerksicherheit erlangen.

 

 

Warum über installierte Software das Risiko von Malware-Infektionen groß ist:

Veraltete Software: Software, die nicht auf dem neuesten Stand gehalten wird, kann Schwachstellen aufweisen, die von Malware ausgenutzt werden können. Es ist wichtig, regelmäßig Updates und Patches für alle installierten Programme durchzuführen, um Sicherheitslücken zu schließen.

Unsichere Softwarequellen: Das Herunterladen von Software aus unsicheren oder nicht vertrauenswürdigen Quellen, insbesondere von Websites Dritter oder Torrents, kann dazu führen, dass Malware zusammen mit der gewünschten Anwendung auf Ihren Computer gelangt.

Bündelung von Software: Einige Programme installieren möglicherweise zusätzliche Software oder Adware, wenn Sie sie installieren. Dies kann dazu führen, dass unerwünschte oder potenziell schädliche Software auf Ihrem System landet.

Drive-By-Downloads: Malware kann auch durch das Besuchen von infizierten Websites ohne Ihr Wissen auf Ihren Computer gelangen. Dies geschieht oft über Drive-By-Downloads, bei denen Sicherheitslücken im Webbrowser oder verwendeten Plugins ausgenutzt werden.

Schwachstellen in der Software: Selbst legale und vertrauenswürdige Software kann Sicherheitslücken aufweisen. Wenn Angreifer diese Schwachstellen ausnutzen, kann Malware auf Ihrem System platziert werden.

Um sich vor Malware-Angriffen über installierte Software zu schützen, sollten Sie die folgenden bewährten Praktiken befolgen:

  • Halten Sie alle installierten Programme und Ihr Betriebssystem auf dem neuesten Stand.
  • Laden Sie Software nur von offiziellen und vertrauenswürdigen Quellen herunter.
  • Überprüfen Sie vor der Installation von Software die Berechtigungen und deaktivieren Sie Optionen zur Installation von zusätzlicher Software.
  • Verwenden Sie Antiviren- und Anti-Malware-Software, um Ihr System zu schützen.
  • Seien Sie vorsichtig beim Öffnen von E-Mail-Anhängen und beim Besuch unbekannter Websites.
  • Aktivieren Sie eine Firewall und verwenden Sie eine aktuelle Browserversion mit Sicherheitsfunktionen.
  • Durch die Einhaltung dieser bewährten Praktiken können Sie das Risiko von Malware-Infektionen über installierte Software minimieren.

 

Software Whitelisting vs. Software-Installed-Base-Check: Welche Methode ist die beste für Ihr Unternehmen?

Sie fragen sich vielleicht, welche Methode zur Verbesserung der Sicherheit und Verwaltung Ihrer Software am besten geeignet ist. Sollten Sie auf Software Whitelisting setzen oder lieber einen Software-Installed-Base-Check durchführen?

Lassen Sie uns beide Ansätze in unserem Expertenartikel genauer betrachten:

Software Whitelisting bedeutet, dass nur vorab genehmigte Anwendungen auf Ihrem System ausgeführt werden dürfen. Dadurch wird das Risiko einer Malware-Infektion erheblich reduziert. Allerdings erfordert das Erstellen und Aktualisieren der Whitelist viel Aufwand und sorgfältige Verwaltung.

Auf der anderen Seite ermöglicht Ihnen ein Software-Installed-Base-Check eine Analyse, welche Software bereits auf Ihrem System installiert ist. Dies kann hilfreich sein, um nicht autorisierte oder veraltete Programme zu identifizieren. Allerdings bietet diese Methode nicht den gleichen Schutz wie das Whitelisting.

Die Entscheidung hängt von Ihren individuellen Anforderungen ab. Es kommt ganz darauf an, wie hochwertig man seine eigene Datensicherheit halten möchte, der Kontext spielt also immer eine große Rolle. Hier gibt es keine "one-size-fits-all" Lösung. Stattdessen kann die Kombination aus beiden Methoden je nach Situation die beste Wahl sein.

Sie können zunächst mit einem Software-Installed-Base-Check starten, um einen Überblick über Ihre vorhandene Software zu erhalten und mögliche Schwachstellen zu erkennen. Anschließend empfehlen wir die Erstellung einer Whitelist, um sicherzustellen, dass nur vertrauenswürdige Anwendungen ausgeführt werden.

Letztendlich liegt es an Ihnen, die richtige Methode für Ihre Bedürfnisse auszuwählen. Egal ob Sie sich für den Base-Check, das Whitelisting oder für eine Kombination entscheiden, eines ist sicher: Sie werden damit die Sicherheit und Verwaltung Ihrer Software erheblich verbessern.

Was beinhaltet ein Software-Installed-Base-Check?

Der Software-Installed-Base-Check ist ein Prozess, der dazu dient, zu überprüfen, welche Software auf einem System installiert ist. Die spezifischen Leistungen können variieren, aber im Allgemeinen beinhaltet der Check folgendes:

Identifizierung installierter Software: Der Check identifiziert alle auf dem System installierten Softwareanwendungen.

Überprüfung von Lizenzen: Der Check kann überprüfen, ob für jede installierte Software eine gültige Lizenz vorhanden ist.

Erkennung von Sicherheitsrisiken: Durch die Identifizierung veralteter oder nicht unterstützter Software deckt der Check potenzielle Sicherheitsrisiken auf.

Compliance-Überprüfung: Der Check überprüft, ob die installierte Software den Compliance-Anforderungen des Unternehmens entspricht.

Berichterstattung und Dokumentation: Die Ergebnisse des Checks werden dokumentiert und an die relevanten Stakeholder berichtet.

Es ist wichtig zu beachten, dass die spezifischen Leistungen je nach Kontext variieren können!

Hier sind noch weitere Überlegungen, die Ihnen bei der Entscheidung helfen können:

Software Whitelisting:

  • Kontrolle: Software Whitelisting bietet eine hohe Kontrolle über die auf den Systemen ausgeführten Anwendungen. 
  • Sicherheit: Es kann das Risiko von Malware-Angriffen erheblich reduzieren. 
  • Verwaltung: Es ermöglicht eine zentrale Verwaltung, was die Aktualisierung und Wartung erleichert.
  • Einschränkungen: Es kann jedoch zu Einschränkungen für die Benutzer führen, da nur vorab genehmigte Anwendungen ausgeführt werden können. 

 

Software-Installed-Base-Check:

  • Überblick: Diese Methode bietet einen umfassenden Überblick über alle installierten Anwendungen in Ihrem Netzwerk.
  • Identifizierung von Risiken: Sie kann dabei helfen, potenziell unsichere oder unerwünschte Anwendungen zu identifizieren.
  • Flexibilität: Sie bietet mehr Flexibilität für die Benutzer, da sie nicht auf eine vordefinierte Liste von Anwendungen beschränkt sind.
  • Aktualität: Es erfordert jedoch eine ständige Aktualisierung der Datenbank mit den installierten Anwendungen.

FAZIT: Insgesamt könnte Software Whitelisting eine bessere Wahl sein, wenn Sie eine hohe Kontrolle und Sicherheit benötigen und bereit sind, den zusätzlichen Verwaltungsaufwand zu leisten. Andererseits könnte sich ein Software-Installed-Base-Check besser eignen, wenn Sie Flexibilität für die Benutzer priorisieren und einen umfassenden Überblick über alle installierten Anwendungen benötigen. Es ist wichtig, dass Sie die spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens berücksichtigen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Wir unterstützen Sie gerne dabei!

Ausblick: In unserem nächsten Expertenartikel erfahren Sie, wie wir den Software-Installed-Base-Check bei unseren KundInnen umsetzen!

Referenzen:

Application Whitelisting Guide & Best Whitelisting Tools for 2023 (comparitech.com)

Whitelisting explained: How it works and where it fits in a security program | CSO Online

How to Blacklist or Whitelist a Program in Windows 11/10 (thewindowsclub.com)